Klimper -- Augenblick

Zwischen zwei Herzschlägen liegt ein Plateau
Auf dem der Augenblick arglos wohnt
Manches Mal besuche ich ihn, dann sitzen wir im Freien
Ohne ein Wort, sind nur da – genießen den wärmenden Sonnenschein

Doch an viel zu vielen Tagen liegt sein Heim für mich unerreichbar fern
Vom Lärm vergraben, als würde es gar nicht existieren
Mir entzieht sich dieses Wissen beim Trommelfeuer der Synapsen
Ich zerstreue mich über die Zeit; nichts will zueinander passen

Mit einem Bein noch im Gestern haftend
Hastet der Kopf vor: Was wird morgen sein?
Zwischen einst und in Jahren
Geschichten und Plänen vergraben
Lass mal sein

Ich zwinge mich zu atmen: Es schenkt mir etwas Luft
Nimmt den Druck raus und macht mir erst bewusst
Dass auch heute die Sonne scheint, ich habe es vorher nicht bemerkt
War viel zu fasziniert von Dingen, die mir die Wahrnehmung verzehren/-zerren

Und ich ziehe mich zurück
Suche den Pfad zu diesem Tal in mir
Die Gesellschaft eines alten Freundes
Den ich viel zu lange nicht mehr traf

Doch zwischen zwei Herzschlägen ist das alles nicht von Belang
Da liegt Heimat in mir, da komme ich bei mir an
Und schüttel den Kopf über den pseudo-essentiellen Quatsch
Der mich wieder eifern lässt und wieder schafft